Sonderausstellung

 Brückenhofmuseum

Aquarell von Ulrich Prange
(ca. 1996)


      „Jüdisches Leben in Königswinter“
           Eine allgemeine Information
             und ein Appell zur Mitarbeit


Mit der neuen Sonderausstellung folgt der Heimatverein Oberdollendorf und Römlinghoven als Träger des Brückenhofmuseums einer Anregung von Pfarrer Georg Kalckert, der schon seit fast 30 Jahren viele Initiativen ergriffen hat, um das Andenken an die ehemaligen jüdischen Gemeindemitglieder wach zu halten.

Dieses sensible Thema hat der Heimatverein nun gemeinsam mit einer Reihe von Personen und Einrichtungen sachgerecht und umfassend für die Ausstellung aufbereitet. Dazu wurden Männer und Frauen eingeladen, die mit dem Thema vertraut sind, beraten oder helfen. (Liste im Anhang!)

Das Brückenhofmuseum ruft die Bevölkerung in der gesamten Stadt Königswinter und Umgebung, aber auch alle diejenigen in aller Welt, die Informatioen zu diesem Thema haben, zur Mitarbeit auf:
 

Wir suchen Bilder, Dokumente – auch Zeitungsausschnitte -, Bücher, Gegenstände aus den Familien oder Gottesdienstgeräte. Sie sollten dem Bereich der heutigen Stadt Königswinter oder dem Bereich von Bonn-Oberkassel, so auch u.a. der Synagogengemeinde Oberdollendorf zugeordnet werden können. Auch Zeugen, die Episoden aus eigenem Erleben im Zusammenleben oder Zusammentreffen mit Juden in unserem Bereich erzählen oder Beobachtungen oder Berichte von anderen wiedergeben können, sind aufgerufen sich zu melden. Vielleicht sind dabei auch Geschichten, die bisher noch nicht veröffentlicht wurden. Kennen Sie Alltägliches, lustige oder traurige Begebenheiten? Was erzählten noch die Eltern oder Großeltern.Vielleicht können Sie uns eine Geschichte, ein Erlebnis aus der Erinnerung aufschreiben oder einen Bekannten darum bitten. Wir freuen uns, dass uns schon einige Episoden aufgeschrieben wurden.
 

Das Interesse gilt dem Leben der jüdischen Mitbürger hier bei uns in den Jahrzehnten, in den Jahrhunderten: Wie hießen sie? Wo wohnten sie? Welche Berufe hatten sie? Wie waren sie in ihre Nachbarschaft, ins Dorf, ins Vereinsleben oder ins Schulleben eingebunden? Welche  Traditionen wurden von Ihnen gepflegt? Welches Schicksal erfuhren die Juden, die noch während des Nationalsozialismus bei uns wohnten?
Gegenstände oder Schriftstücke, die Sie uns vielleicht ausleihen wollen, erhalten Sie selbstverständlich zurück. Oder Sie stellen uns eine Kopie zur Verfügung. Schauen Sie doch einmal bei Ihnen zu Hause in alten Unterlagen und bei alten Sachen nach. Oder fragen Sie Ihre Bekannten. Wenn Sie es wünschen, sichern wir Ihnen zu, Ihren Namen als Leihgeber nicht zu nennen. Wir freuen uns über jede Unterstützung

Bitte, wenden Sie sich vertrauensvoll an uns.
Auf Wunsch werden wir alle Informationen, die sensible Bereiche berühren, vertraulich behandeln.
 

Dieser Appell geht auch an die ehemaligen jüdischen Mitbürger oder Halbjuden, die in unserem Bereich gewohnt haben, danach aber in anderen Ländern Europas, in Übersee oder in Israel eine neue Heimat gefunden haben, und an deren Nachfahren.

Wir hoffen, dass auch die Ausstellung selbst Anregungen geben wird. Wir haben deshalb für diese Sonderausstellung einen längeren Zeitraum vorgesehen:
Sie soll erst am 9. September 2007 enden.


 


 

Heisterbacher Straße: Links neben dem Möbelgeschäft Wimmeroth stand die Synagoge.

In der Bildmitte ist die Oberdollendorfer Synagoge als Backsteinbau von der Rückseite aus zu sehen. Sie wurde im Jahr 1939 abgerissen.

Dieser Gedenkstein wurde 1981 am ehemaligen Standort der Synagoge errichtet.

Bild vergrößern 

Liste der Planungsgruppe
Pfarrer Georg Kalckert von den Katholischen Pfarrgemeinden Königswinter –Tal, Dieter Mechlinski von der Evangelischen Kirchengemeinde Dollendorf, der ehemalige Bonner Stadtarchivar Dr. Manfred van Rey, Autor des Buches „Leben und Sterben unserer jüdische Mitbürger in Königswinter“, Elmar Scheuren vom Siebengebirgsmuseum, Dr. Margaret Traub von der Synagogengemeinde Bonn, Astrid Mehmel vom Verein an der Synagoge Bonn, Dr. Claudia Arndt von der Gedenkstätte Landjuden an der Sieg in Windeck-Rosbach und Kreisarchivarin, Gabriele Wasser von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Bonn e.V., die Judaistin Monika Grübel vom Landschaftsverband Rheinland, der Ahnenforscher Theo Molberg aus Düsseldorf,
Astrid Karres und
Pia Haase-Leh (beide: Jugenddorf-Christophorusschule Königswinter), und die Mitglieder des Heimatvereins Klaus Breuer, Johannes Herzog sen., Klaus Heyer, Karl Schumacher, Helmut Vreden und der 1. Vorsitzende Lothar Vreden.

Linkhinweise:

  Gedenkstätte ”Landjuden an der Sieg” in Windeck-Rosbach
  Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen
  Übersicht der Gedenkstätten in Deutschland
 Gedenkstätte für die Bonner Opfer des Nationalsozialismus -
    An der Synagoge e.V.
 Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Bonn e.V.

"Leben und Sterben unserer jüdischen Mitbürger in Königswinter"
1985 hat die Stadt Königswinter in der Reihe "Königswinter in Geschichte und Gegenwart" den Band "Leben und Sterben unserer jüdischen Mitbürger in Königswinter" herausgegeben. Verfasser war Dr. Manfred van Rey, damals Stadtarchivar von Bonn. Dieses Werk nahm Dr. Ralph Giordano als Autor und Regisseur als Grundlage für seinen Fernsehfilm "Die Juden von Königswinter" , der 1987 erstmals vorgeführt wurde.

1985 bei der Vorstellung des Buches „Leben
und Sterben unserer jüdischen Mitbürger in Königswinter“
von Dr. Manfred van Rey. V.l. (vordere Reihe): Dr. v. Rey, Ruth Dekker, Martha Steeg, Piet Dekker, Bürgermeister Günter Hank, dahinter: Karl-Hermann Uhlenbroch

1987 nach der Vorstellung des Fernsehfilms "Die Juden von Königswinter": (v. l.) Wilma Groyen, Martha Steeg, Ruth Dekker, Ralph Giordano, Hilde Homer, Dr. Manfred v. Rey, Joan Cahn

Linkhinweise:
 Projekt an der Jugenddorf-Christophorusschule Königswinter 2003
 Ralph Giordano: Dankesrede zur Verleihung des Leo-Baeck-Preises durch den Zentralrat der Juden in Deutschland am 17. September 2003 in Berlin.
Weitere Bilder, Dokumente und Texte zum Jüdischen Leben finden Sie im
  “BRÜCKENHOFMUSEUM virtuell”

zur Startseite