Sonderausstellung

 Brückenhofmuseum

Über 125 Jahre Drachenfelsbahn in Königswinter

Als erste Zahnradbahn in Deutschland gilt die Grubenbahn zum Bergwerk Braunenberg in Wasseralfingen - heute: Aaalen-Wasseralfingen in der Nähe von Nördlingen/ Ostalbkreis -, die von 1876 bis 1924 in Betrieb war.
7 Jahre später, am 13. Juli 1883, wurde als erste deutsche Zahnradbahn mit Personenverkehr die Drachenfelsbahn in Königswinter feierlich eröffnet. Sie stand zuerst drei Tage nur der “Prominenz” zur Verfügung. Am 17. Juli 1883 wurde sie dann endlich für den öffentlichen Personenverkehr freigegeben. Sie war eine technische Sensation.KombiLogow300 Und sie fährt heute noch.
Die Drachenfelsbahn ist also 125 Jahre alt.

Bereits 1881 hatte die Deutsche Lokal- und
Strassenbahngesellschaft die Konzession für eine Bergbahn hinauf auf den Drachenfels dazu beantragt.
Die Bahn war ein Publikumsmagnet, da die Besucher den Gipfel - 321 m ü.N.N. - und die Ruine ohne einen beschwerlichen Aufstieg erreichen konnten.
1913 trennte sich die Gesellschaft von ihrem Bergbahnunternehmen. Der neue Besitzer war seitdem Ferdinand Mülhens, Chef und Inhaber des weltbekannten Hauses 4711. Aber erst am
13. Juli 1923 fusionierte er die Drachenfelsbahn mit der benachbarten Petersbergbahn zur Bergbahnen im Siebengebirge AG.
Am 12. Juni 1953 wurde die Bahn teilweise auf elektrischen Antrieb umgestellt, diese Fahrzeuge werden (außer ET I) bis heute genutzt. Die römischen Fahrzeug-Zahlen wurden um 1982 in arabische Fahrzeug-Zahlen umgeschrieben.
Am 14. September 1958 kam es zu einem schweren Unfall auf der Drachenfelsbahn, als sich bei der letzten Talfahrt die zwei Zahnräder der Dampflok 3" durch Überbremsung verklemmten. Daraufhin wurde der öffentliche Dampfbetrieb relativ schnell eingestellt.
Die Dampflok Nr. 2" steht seit 1968 als Denkmal vor der Talstation. Bei ihrer Restaurierung im Jahre 2005, die in Polen durchgeführt wurde, baute man die Schienenräumer links und rechts der beiden Zahnräder falsch ein, ergänzte einige Fehlteile nicht und versah die Lok mit einem grünen Farbton, der nicht dem Ursprungszustand entspricht.

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Das ist die Sonderbriefmarke zum Jubiläum. Einen ungestempelten und einen gestempelten Bogen, dazu Ansichtskarten mit den verschiedenen Sonderstempeln sehen Sie in unserer Ausstellung. Ein Highlight für Philatelisten!


Besonderheit
Seit 2006 werden von der Stadt Königswinter auch standesamtliche Eheschließungen in den stehenden Fahrzeugen der Drachenfelsbahn angeboten. Zu diesem Zweck müssen die Türen geschlossen bleiben. Diese Veranstaltungen finden nur in der Bergstation statt.
Kursbuchstrecke: 11001 Streckenlänge: 1,598 km Spurweite: 1.000 mm
Stromsystem: 750 V = Maximale Neigung: 200 ‰  
Zahnstangensystem: Riggenbach (siehe Modell im Flur)

Streckenverlauf                   
0,0 km Königswinter, Talstation 
69 m ü. NN
0,7 km Drachenburg 170 m ü. NN
1,5 km Drachenfels  289 m ü. NN
 
Textteile aus: Wikipedia
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Die Fahrzeuge

Dampflokomotiven
•Nr. 1 Baujahr 1883 (nicht baugleich mit den Lokomotiven 1–2 der Petersbergbahn)
•Nr. 2 Baujahr 1883 (nicht baugleich mit den Lokomotiven 1–2 der Petersbergbahn)
•Nr. 3 Baujahr 1883 (nicht baugleich mit den Lokomotiven 1–2 der Petersbergbahn)
•Nr. 1" Baujahr 1929 Einsatz bei der Petersbergbahn und Drachenfelsbahnlokgerdhw300
•Nr. 2" Baujahr 1927 (Denkmallok), Einsatz nur bei der Drachenfelsbahn
•Nr. 3" Baujahr 1927  
(Unfalllokomotive vom 14. September 1958),
Einsatz nur bei der Drachenfelsbahn
•Nr. 4 Baujahr 1928 (Einsatz bei der Petersbergbahn und Drachenfelsbahn)
•Nr. 5 Baujahr 1926 Einsatz nur bei der Petersbergbahn, ab 1939 an die Niederwaldbahn Rüdesheim verkauft

Vorstellwagen
•Nr. 1 Baujahr 1883
•Nr. 2 Baujahr 1883
(Unfallfahrzeug vom 14. September 1958)
•Nr. 3 Baujahr 1883 (1952 Umbau zu ET I)
•Nr. 3" Baujahr 1884 (1952 Übernahme von der Niederwaldbahn Rüdesheim, Unfallfahrzeug vom 14. September 1958)
•Nr. 4 Baujahr 1883 (Unfallfahrzeug vom 14. September 1958)
•Nr. 5 Baujahr 1883
•Nr. 6 Baujahr 1883
•Ein Güterwagen (Niederbordwagen) ohne Nr. Baujahr 1883, 2008 noch im Dienst

Zahnrad-Triebwagen
•ET I Baujahr 1953; Ausgemustert
•ET 2 Baujahr 1955; (seit 1982 umgezeichnet aus ET II)
•ET 3 Baujahr 1957; (seit 1982 umgezeichnet aus ET III)
•ET 4 Baujahr 1959; (seit 1982 umgezeichnet aus ET IV)
•ET 5 Baujahr 1960; (seit 1982 umgezeichnet aus ET V)
•ET 6 Baujahr 1978; (seit 1982 umgezeichnet aus ET VI)

Anmerkungen: Pro Zugfahrt durften von den Dampflokomotiven (No. 1``, 2``, 3`` & 4) der Baujahre  1926-1929 bis zu drei Vorstellwagen befördert werden. Es konnte noch nicht nachgewiesen werden, ob die Lok 5 auch auf der Drachenfelsbahn zum Einsatz kam. Der ET I wurde nicht aus dem Vorstellwagen Nr. 1 gebaut, sondern aus dem Vorstellwagen Nr. 3, der um 1950 ausgemustert wurde. Die Farben der Triebwagen, bzw. die Farben der Fahrzeuge aus der Dampflokzeit sind mit den Hausfarben der Firma 4711 zu vergleichen.

In unserer Ausstellung zeigen wir einen „75 Jahre Drachenfelsbahn“.

Textteile aus: Wikipedia
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Die Technik der Zahnradbahnen

Das System Stahlrad/Schiene konventioneller Adhäsionsbahnen stößt bei Steigungen an technische Grenzen, die durch die Haftung des Stahlrads auf der Schiene gegeben sind. Diese Grenze wird bei einer Steigung von 16 % erreicht. Um sicheren Betrieb zu gewährleisten, werden Bahntrassen allgemein mit bis zu 4 % Steigung angelegt. Ausnahmen sind z.B. in Frankreich die Linie Saint-Gervais-Vallorcine mit bis zu 9 %, die Pöstlingbergbahn in Linz (Donau) mit bis zu 11,6 % und die Straßenbahn in Lissabon mit bis zu 13,5 % Steigung.
Zahnradbahnen überwinden als Bergbahnen bis 48 % (Pilatusbahn).

Für Zahnradbahnen gibt es verschiedene Antriebsarten, die den betrieblichen Anforderungen

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Das ist die Lok 4 unserer Modellanlage, die gerade einen Wagen nach oben schiebt.

entsprechend konzipiert sind. Man unterscheidet zwischen reinen Zahnradbahnen und Bahnen mit gemischtem Adhäsions- und Zahnradantrieb.
Bei reinen Zahnradbahnen, meistens wenige Kilometer lange Bergbahnen, ist der Zahnradantrieb ständig im Eingriff. Die Räder der Triebfahrzeuge sind nicht angetrieben, sie können sich also ohne Zahnstange nicht selbst fortbewegen.

Gemischte Bahnen wurden dort gebaut, wo auf langen Strecken nur einzelne Abschnitte mit hohen Steigungen vorhanden sind. Bei solchen Bahnen sind die Triebfahrzeuge in der Regel mit einem kombinierten Antrieb ausgerüstet. Der Vorteil gemischter Bahnen ist, dass auf den ebenen Streckenabschnitten, wenn das Zahnrad nicht im Eingriff ist, höhere Geschwindigkeiten gefahren werden können.

Zahnradbahn-Systeme
Die weltweit erste Berg-Zahnradbahn
baute der Amerikaner Sylvester Marsh 1869 in den White Mountains, sie führte auf den Mount Washington in den USA mit einer maximalen Steigung von 37%. Ursache war die Mitte des 19. Jahrhunderts völlig neue aufkommende Branche: der Tourismus.
Dies war die Initialzündung: Innerhalb der nächsten zehn Jahre entstanden vor allem in Europa vielerorts Zahnradbahnen zur touristischen Erschließung der Bergwelt.
Deutschlands erste Zahnradbahn fuhr ab 1876 in Württemberg und diente gewöhnlicheren Zwecken: Sie beförderte Eisenerz vom Bergwerk Tiefer Stollen zur königlichen Gießerei Wasseralfingen bei Aalen. Sie war gleichzeitig die erste Schmalspur-Zahnradbahn der Welt.
Am 13. Juli 1883 folgte die Drachenfelsbahn zu Königswinter, Deutschlands als erste öffentliche Zahnradbahn als Zahnradbahn mit Personenverkehr,
die heute noch aktiv ist.
Die deutschlandweit steilste Zahnradbahn war mit einer maximalen Steigung von 26 % die 1889 eröffnete Petersbergbahn.
Die steilste Zahnradbahn der Welt
ist die Pilatusbahn bei Luzern in der Schweiz. Sie wurde 1889 eröffnet und fährt bei Steigungen bis zu 48 % auf den 2129 m hohen Pilatus am Vierwaldstätter See.
Die “höchste” Zahnradbahn der Welt
verkehrt in den Rocks Mountains Im US-Bundesstaat Colorado. Die Bahnlinie führt von Manitou Springs südlich von Denver auf die Gipfelstation Pike´s Peak in eine Höhe von 4300 m ü.N.N..
Beide Drachenfelsbahn und die Petersbergbahn wurden mit dem nach dem Schweizer Nikolaus (auch Niklaus) Riggenbach (1817 – 1899) benannten System der Leiterzahnstange erbaut. In ein U-förmiges Profil sind die Zähne als Sprossen eingesetzt.
 
In unserer Sonderausstellung steht ein Modell des Systems Riggenbach, wie Sie es hier im Foto sehen können. Es wurde uns von der „Drachenfelsbahn – Bergbahnen im Siebengebirge AG“ zur Verfügung gestellt.

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Informationen aus: Wikipedia, Lexikon der Superlative (Ausgabe 2000) und Stuttgarter Straßenbahn AG.
Wir danken dabei für freundliche Unterstützung: Erik Hofmann vom Wasseralfinger Bund für Heimatpflege

Wir zeigen auch seltene Dokumente und beschreiben damit Berufswege auf der Drachenfelsbahn. Hier das Beispiel Fritz Hollweg.

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1955 erhielt Fritz Hollweg vom Regierungspräsidenten Köln einen Ausweis für Eisenbahnpolizeibeamte und damit die Rechte eines öffentlichen Polizeibeamtenfür seinen Amtsbereich “Bergbahnen im Siebengebirge” .

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1958 überreichte ihm seine Verwaltung einen Dienstausweis als Triebwagenführer (siehe links) und er fuhr dann die Einweihungsfahrt im Jahr 1958
(Fritz Hollweg auf dem Foto rechts).

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Zu den mitfahrenden Gästen hatten die Schaffner oft ein sehr freundliches, manchmal sogar freundschaftliches Verhältnis. Nicht selten erhielt Fritz Hollweg Grüße zum Weihnachtsfest - wie hier aus England sogar mit eingeklebtem Portrait.

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Begeistert war der 92jährige Fritz Hollweg, der jahrelang bei der Drachenfelsbahn gearbeitet hatte,
als er am 13. April 2008 das Brückenhofmuseum besuchte.
Nur mit Hilfe seines Begleiters Gerd Libotte war er die schmale Treppe des Fachwerkhauses hinauf geklettert, um dann stolz vor den Bildern Platz zu nehmen, die ihn in Uniform zeigten.
Sieh dazu auch: Sonderausstellung

Fritz Hollweg (2.v.r.) verabschiedet sich in der Talstation der Drachenfelsbahn von seinen Mitarbeitern: Er hat Feierabend und macht sich auf den Weg nach Hause,
2 km nach Niederdollendorf.

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Sicher ein Höhepunkt in seinem Leben:
Am 20. Juni 2008 überreicht Rainer Matthias Türmer vom Bundesfinanzministerium (l.) dem langjährigen Mitarbeiter Fritz Hollweg als besondere Ehrung eine Mappe mit der neuen Sonderbriefmarke.
Der Geschäftsführer der “Bergbahnen im Siebengebirge AG”, Jürgen Limper (r.), hatte diese Auszeichnung vorgeschlagen und freut sich mit ihm.
Fritz Hollweg war am 9. Juni 93 Jahre alt geworden.

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Am 17.Juli 2008
war alles zu haben: Sonderbriefmarke, Sonderstempel,
Ersttagsausgabe,
Ersttagsbrief.

Und das zeigen wir
im Brückenhofmuseum
die Sonderbriefmarke,
alle Sonderstempel,
Ersttagsbrief und Ersttagsblatt.
 Die aktuelle Bildergalerie
 

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Das wäre doch was für die heißen Sommertage: “125 Jahre Drachenfelsbahn” mit dem Logo - total in Eis. Ein Präsent des MARITIM Königswinter als Ausrichter des großen Buffets bei der Jubiläumsfeier am 17. Juli 2008.

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Auch das gibt es zum Jubiläum:
den Rheintaler mit der fein eingearbeiteten alten Dampflokomotive.
Das Brückenhofmuseum bietet diese außergewöhnliche Medaille ab sofort zum Preis von 12.90 € in seinem Museumsshop an.
Der Rheintaler ist eine 35x35 große Münze, für die man bei über 60 Partner-Betrieben zwischen Düsseldorf und Speyer erfreuliche Vergünstigungen und kostenlose Mehrleistungen erhält. Dabei muss der Taler nur vorgezeigt (nicht abgegeben) werden. Er ist übertragbar und unbegrenzt gültig.
Der Kauf des Rheintalers hat sich schnell bezahlt gemacht.
 

 Großer Bericht vom Familientag am 20. Juli 2008 (GA-Bonn vom 21.7.08)
 WDR Köln: “Drachenbezwinger Zahnradbahn”
   + ein Film der LOKALZEIT Köln (WDR): “125 Jahre Drachenfelsbahn”
   mit der Jubiläumsfeier -
(17.7.08 - 3:19 ´)
   + ein Film von WDR aktuell: “Drachenfelsbahn rattert seit 125 Jahren”
   mit einer Hochzeit
(17.7.08 - 1:00´)
   + ein Bericht im WDR 5 Hörfunk
(17.7.08 - 3:23 ´)
 “Ein echtes Fest für Enthusiasten” - Bericht mit 26 Fotos

   (Kölner Stadtanzeiger vom 17.7.08)  
 Bildergalerie zur Vorstellung der Sonderbriefmarke

                        am 20. Juni 2008 zum 125jährigen Jubiläum der Drachenfelsbahn
 Leckerbissen für Briefmarkenfreunde: Sonderbriefmarke, Sonderstempel, Ersttagsausgabe, 
   Ersttagsbrief
 Renovierung der LOK 2 zur 125-Jahr-Feier fertig gestellt
(Bericht GA-Bonn vom 28.6.08)
 Der große Unfall im September 1958 (Bericht des GA-Bonn vom 13.9.08)
 Die Partner des Rheintalers  
 www.drachenfelsbahn-koenigswinter.de
 

Weitere Fotos, Ansichtskarten, Dokumente etc. in vergrößerbaren Ansichten zur Drachenfelsbahn, Petersbergbahn u.a. finden Sie in unserem
 BRÜCKENHOFMUSEUM virtuell
unter “Eisenbahnen.

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